Während der letzten Tage habe ich mir Gedanken gemacht, wie es wohl wäre auf dem Land zu leben. Morgens vom Klang der Kirchturmglocken geweckt zu werden und anstelle der vorbei rasenden Autos, Vogelgezwitscher zu hören, sobald man das Fenster öffnet. Tatsächlich weiß ich sehr gut wie sich das anfühlt, da ich auf dem Land bzw. in einer Vorstadt aufwuchs und es dort sogar noch Bauernhöfe gab. Wir konnten alles mit dem Rad erreichen und sind oft in den Nachbarort geradelt, um uns dort auf dem Reiterhof herumzutreiben.
Als Teenager musste man natürlich Abstriche machen, wenn man in die weiter entfernte Stadt wollte. Das ging nur nach Absprache. Mir machte das aber nichts aus. Mir genügten die Plattenpartys und Kerwas. Man traf dort wirklich jeden gleichaltrigen, den man kannte. Klar es gab nichts anderes, aber genau das war einfach wundervoll. Unser Ort hatte zwei Supermärkte, einen Blumenladen, ein Möbelgeschäft und sogar ein Freibad und ein kleines Kino. Es gab wenige Cafés und Restaurants, aber dort war der Kaffee günstig und man wurde sogar mit dem Vornamen begrüßt. Alles war reduzierter, aber es reichte mir. Ich genießte die nicht vorhandene Reizüberflutung sogar. So konnte man sich aufs Wesentlich konzentrieren.
Seit ich 20 Jahre alt bin, wohne ich in der Stadt. Erst in Augsburg, dann in Nürnberg und nun in Bremen. Das Stadtleben bietet natürlich Vorteile. An jeder Ecke gibt es fünf Supermärkte, Kinos, Drogeriemärkte, Blumenhändler und vieles mehr. Die Geschäfte haben bis 22:00Uhr und teilweise sogar bis 23.00Uhr geöffnet. Es gibt Kioske, die auch Sonntags und an Feiertagen zum Kauf einladen und dort bekommt man alles, um zu überleben. Ich würde sie fast mit einem Tante Emma Laden gleichsetzten. Daran wäre auf dem Dorf überhaupt nicht zu denken. Und die vielen Cafés, Bars und Clubs. Für jede Gelegenheit und jeden Geschmack ist hier etwas dabei. Sogar für über 30-jährige gibt es zahlreiche Kneipen. Es ist einfach an alles gedacht, an alles außer an die Ruhe, das Vogelgezwitscher, die grünen Felder, die Kuhweiden und das Geräusch der Kirchturmglocken, die mit ihrem Klang einfach jeden anderen Laut in den Schatten stellen. Das ist der Unterschied zwischen dem Landleben und dem Stadtdasein - zumindest für mich. Du fragst dich nun bestimmt, wo ich nun gerne lieber leben würde, oder? Ich weiß es nicht - noch nicht.
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Regifit (Montag, 11 März 2019 16:35)
Ich liebe das Landleben und würde es gegen keine Stadt eintauschen.
Marie-Elara (Dienstag, 12 März 2019)
Auf jeden Fall finde ich es besser in der Stadt zu wohnen. Man kann viel mehr machen als auf dem Land.
Klaragoesnorth (Dienstag, 12 März 2019 22:12)
Das kann ich total nachvollziehen liebe Regifit, obwohl die Stadt ja auch so viele Vorzüge hat.
Klaragoesnorth (Dienstag, 12 März 2019 22:13)
Hallo Marie-Elara, klar das stimmt. In der Stadt kann man sehr viel machen aber so gut entspannen wie auf dem Land kann man dort nicht. Ist gar nicht so einfach. Lg